Zahnfüllungen – Wie unsichtbar!

Unsichtbare Füllungen

Ästhetisch schöne, helle und makellose Zähne sind heutzutage ein “Must-Have”. Dank der modernen und hochwertigen Komposit-Materialien sind unsichtbare, ästhetisch perfekte und belastbare Füllungen im Frontzahn- sowie Seitenzahnbereich schon längst Standard geworden.

Trotz guter Zahnpflege kann Karies entstehen. Spätestens wenn diese das Zahnbein erreicht hat, muss der Zahnarzt die Karies mit dem Bohrer entfernen und das Loch, die sog. Kavität, mit einer Füllung verschließen. Dank moderner Werkstoffe und Entwicklungen in der Zahnmedizin und der Zahntechnik gibt es dafür heutzutage eine Vielzahl an unterschiedlichen Materialien und Techniken. Die Art der Zahnfüllung und das verwendete Material hängen vor allem vom Umfang des Schadens und der Lage des betroffenen Zahnes ab, aber auch von den Wünschen und Ansprüchen des Patienten. Die Füllungstherapie gehört zu den häufigsten zahnärztlichen Behandlungen. Neben der Reparatur des Defektes ist die ästhetische Wiederherstellung des Zahnes oberstes Ziel einer Füllungstherapie.

Bei Leipziger-Ihre Zahnärzte werden ausschließlich zahnfarbene und bioverträgliche Füllungsmaterialien verwendet.

1. Plastische (direkte) Füllungen

Grob unterteilt werden die Materialien zunächst in weiche und harte Füllungen. Weiche Füllungen aus Komposit eignen sich am besten bei kleinen und mittelgroßen Defekten. Sie werden vom Zahnarzt direkt in die Kavität eingebracht und härten dann im Mund – beziehungsweise im Zahn – aus.

1.1. Komposit (keramikverstärkter Kunststoff) – natürlich und schonend

Füllungen aus Komposit (composite, engl.: zusammengesetzt) bestehen zu rund 80% aus kleinsten Keramik-, Glas- und Quarzpartikeln und nur zu rund 20% aus Kunststoff. Eine Restauration mittels Komposit ist dadurch viel stabiler, als die von früher bekannte Kunststoff-Füllung und gilt heutzutage in der ästhetischen Füllungstherapie als wahres Hightech-Füllmaterial. Für eine Kompositfüllung muss keine gesunde Zahnsubstanz abgetragen werden (Vergleich: Einlagefüllung/Inlay). Somit ist diese Art der Kariestherapie besonders schonend.

Komposite sind zahnfarben und können gut an den natürlichen Schmelzton angepasst werden. Füllungen können mit naturidentischen Farbabstufungen und Transparenzen gestaltet werden. Eine unauffällige Zahnreparatur ist somit möglich. Sie sind druck- und bruchfest, sodass sie auch auf den Kauflächen eingesetzt werden können. Die Anwendung ist technisch anspruchsvoll und zeitlich aufwändig. Wegen der guten Ästhetik sind sie auch zum Versorgen von Schneidezähnen, Eck- und Seitenzähnen geeignet.

Die Komposit-Masse ist ein plastisches, formbares Material, welches nach dem Einbringen in den Zahn nur mit Hilfe von UV-Licht aushärtet. Das Material schrumpft bei der Verarbeitung kaum und weist daher eine hohe Randdichte auf. Somit ist die Gefahr für das Entstehen einer Randkaries sehr viel geringer als bei einfachen Kunststofffüllungen. Komposite sind zudem gut polierbar und haben eine geringe Abnutzung.

Bei kleinen Kariesschäden reicht meist eine einfache Kompositfüllung. Bei größeren bzw. tieferen Löchern wird der Behandler eher eine geschichtete Kompositfüllung einbringen. Auch das ist in einer einzigen Behandlungssitzung möglich. Um die natürliche Zahnfarbe perfekt nachzubilden, können die Kompositschichten verschiedene Farbintensitäten aufweisen (Mehrfarbtechnik).

Anforderung für ein zeitgemäßes, dauerhaft haltbares Komposit für den Seitenzahnbereich

  • möglichst hoher Keramikpartikel-Anteil, um gute mechanische Eigenschaften zu erreichen
  • “Röntgenopazität”, d.h. Erkennbarkeit der Füllung im Röntgenbild, um Aussagen bezüglich einer eventuellen Kariesentwicklung am Rande oder unter der Füllung treffen zu können
  • gute Polierbarkeit, um Plaqueanlagerung an der Kompositfüllung so gering wie möglich zu halten
  • extrem geringes Schrumpfungsverhalten auch unter Speicheleinwirkung

Resultierende Vorteile von Komposit im Überblick

  • “unsichtbar”, dank natürlicher Faranpassung
  • im Front- sowie Seitenzahnbereich einsetzbar
  • Kombination von sehr guter Stabilität und Glanzbeständigkeit
  • sehr gute Abdichtung
  • hohe Abriebfestigkeit und Haltbarkeit
  • belastungsfähig im Kaubereich
  • gute Biokompatibilität
  • schonende Kariestherapie

Wie werden Komposit-Füllungen in den Zahn eingebracht?

1. Einfache Kompositfüllung

Bei kleineren Kariesschäden reicht es oft, den Zahnschmelz in der vorbereiteten Kavität aufzurauen und mit einem Kleber zu versehen. Anschließend wird im Einschichtverfahren in einem Arbeitsschritt das weiche Füllmaterial eingebracht und mit dem Speziallicht ausgehärtet.

2. Geschichtete Kompositfüllung (Mehrschichttechnik) bzw. Kombination aus Mehrschichttechnik und Mehrfarbtechnik für höchste Ansprüche

Der Zahnschmelzbereich an der Kavität wird angeschrägt, um die Klebefläche zu vergrößern. Nachdem der Zahn trockengelegt wurde, werden Zahnschmelz und Zahnbein mit einer Phosporsäure gereinigt und mit einem sog. Adhäsiv (Klebeschicht) versehen. Anschließend wird die weiche Füllmasse in Schichten von etwa 2 mm (Mehrschichttechnik) in die Kavität eingebracht, wobei mit verschiedenen Farbnuancen (Mehrfarbtechnik) gearbeitet und jede Schicht einzeln mit Blaulicht ausgehärtet wird. Durch das schichtweise Verarbeiten der Komposite modellieren wir naturgetreu eine “unsichtbare” Füllung und ein Optimum an Natürlichkeit wird erreicht.

Die Anzahl der Schichten ist beliebig, sodass auch tiefe Kavitäten aufgefüllt werden können. Abschließend werden die Oberflächen modelliert, geglättet und poliert.

Zum Anpassen der fertigen Füllung an den Aufbiss benutzt der Zahnarzt Artikulationspapier (Blaupapier). Nachdem Sie darauf mit unterschiedlichen Zahn- und Kieferstellungen gebissen haben, sieht der Behandler die Berührungspunkte und kann somit ermitteln, ob und wo er die Füllung noch korrigieren muss.

Haltbarkeit von Kompositfüllungen

Bei regelmäßiger und korrekter Zahnpflege halten Komposit-Füllungen in der Regel 6-8 Jahre.

Grenzen von Kompositfüllungen

Im Bereich der Backenzähne eignet sich Komposit nur zur Füllung kleiner und mittlerer Defekte. Als langfristig haltbare Alternative gelten dann eher Keramik- oder Gold-Inlays.

2. Harte (laborgefertigte) Einlagefüllungen

Harte Füllungen sind aus Materialien wie Goldlegierungen, Keramik oder in seltenen Fällen Kunststoff gefertigt. Als sogenannte „Einlagefüllungen“ (Inlays oder Onlays) werden sie nach dem Beschleifen und einem genauen Abdruck des Zahns in einem zahntechnischen Labor passgenau hergestellt. Die fertige Füllung wird dann vom Zahnarzt eingesetzt. Harte Einlagefüllungen zeichnen sich im Vergleich zu plastischen Füllungen durch eine wesentlich längere Haltbarkeit aus und fügen sich passgenau in das Gebiss ein. Je nach Material unterscheidet man folgende laborgefertigte Füllungen:

2.1. Keramikinlay – unsichtbar, langlebig und große Festigkeit

Keramikinlays sind Einlagefüllungen aus reiner Keramik und bezüglich der Langlebigkeit den Kompositen überlegen. Ein Keramikinlay wird anhand eines vorher erstellten Zahnabdrucks aus einer Keramikmasse im zahntechnischen Labor hergestellt. Bei keramischen Inlays wird vorab auch die Zahnfarbe genau bestimmt. Das Material wird bei hoher Temperatur gebrannt und anschließend in fester Form, als Inlay, Onlay oder Teilkrone, und unter absoluter Trockenlegung vom Behandler mit der Adhäsivtechnik (von adhäsiv: anhaftend, anklebend) unter Verwendung von speziellem Befestigungskunststoff in den Zahn geklebt. Durch die Verklebung wird die Restzahnsubstanz stabilisiert.

Bis das Inlay fertig gestellt ist, wird der Zahn zunächst mit einer provisorischen Füllung versorgt.

Insgesamt ist das Anfertigen und Legen der Füllung recht anspruchsvoll, zeit- und kostenintensiv. Unter ästhetischen Gesichtspunkten erfüllen Keramikinlays jedoch höchste Ansprüche. Egal, ob Glaskeramik, Oxid- oder Zirkonoxidkeramik – alle sind formstabil, abriebfest, zahnfarben, lichtdurchlässig und werden damit als Füllung unsichtbar. Das Inlay kann genau auf den Zahn angepasst werden und überzeugt auch in den Punkten Haltbarkeit und Verträglichkeit. Es ermöglicht einen guten Randschluss, weil es keine Schrumpfung durch den Aushärtungsprozess gibt.

Einen Nachteil, gegenüber dem natürlichen Zahn, stellt das deutlich härtere und weniger elastische Material dar. Aus diesem Grund sind Keramikfüllungen bei sehr starken Belastungen bruchgefährdeter als andere Füllungen. Keramik bedarf des Weiteren einer gewissen Schichtstärke, wodurch unter Umständen vergleichsweise viel Zahnsubstanz abgeschliffen werden muss. Für die Sanierung kleinerer Defekte ist Keramik somit nicht zu empfehlen.

Vorteile von Keramik im Überblick

  • sehr gute Funktion (Abrieb wie natürlicher Zahnschmelz)
  • stabilisierende Wirkung durch Klebung an die Zahnhartsubstanz
  • sehr gute Ästhetik

Nachteile von Keramik im Überblick

  • Eingliederung aufwändiger als bei Gold
  • spröde, geringe Biegefähigkeit, nicht absolut bruchsicher

2.2. Goldinlay – bruchsicher, jedoch nicht unsichtbar

In Bezug auf die Ästhetik hat sich ein Wandel vollzogen, wobei zahnfarbene Restaurationen heute deutlich bevorzugt werden und Gold-Inlays von Keramik-Inlays abgelöst werden.

Der Zahnfüllstoff mit der längsten Tradition ist und bleibt jedoch Gold. Gold ist für den Körper sehr gut verträglich und hat eine hohe Lebensdauer. Da reines Gold dem Kaudruck nicht standhalten kann, werden für Zahnfüllungen Legierungen mit Platin, Palladium, Silber oder Kupfer verwendet.

Goldinlays werden im Labor gefertigt und dann mit einem speziellen Zement, wodurch der Zahn seine ursprüngliche Festigkeit zurückerhält, in den vorbereiteten Zahn eingeklebt. Goldfüllungen stellen eine sehr hochwertige sowie stabile Zahnversorgung dar und werden häufig für die Versorgung besonders großer Defekte im Bereich der kaudruckbelasteten Backenzahnflächen genutzt. Goldfüllungen schließen dabei gut mit der Zahnsubstanz ab, sodass Randkaries vorgebeugt wird.

Der Nachteil von Goldfüllungen ist deren auffällige Optik, deshalb wird im Frontzahnbereich zunehmend auf ästhetische Keramikinlays gesetzt. Außerdem müssen die Zähne vergleichsweise stark beschliffen werden, daher sind Gold-Inlays eher unattraktiv für die Behebung kleiner Defekte.

Vorteile von Gold im Überblick

  • sehr gute Funktion
  • absolut bruchsicher
  • wird nicht adhäsiv (anhaftend, anklebend) mit dem Zahn verbunden und kann dadurch die Restzahnsubstanz schwächen

Nachteile von Gold im Überblick

  • sehr auffällig, daher Einbußen bei der Ästhetik
  • mehr Substanzabtrag als bei Keramikrestaurationen

3. Weitere Arten von Füllmaterial

Glasionomerzement (Zementfüllung) (GIZ) – “Übergangslösung”

Glasionomerzement ist ein mineralischer Zement, speziell für Anwendungen in der Zahnmedizin entwickelt. Das Material ist weich und zeigt nach der Härtung eine matte, helle Oberfläche. Es leistet gute Dienste bei der Befestigung von Zahnersatz, aber als Füllungswerkstoff ist es nur begrenzt haltbar. Das Material wird vor allem für provisorische Füllungen, Unter- bzw. Aufbaufüllungen und bei der Versorgung kariöser Milchzähne verwendet.

Kompomerfüllung – für kleinere Defekte

Hierbei handelt es sich um einen Kombinationswerkstoff aus Komposit und Glasionomerzement. Dieses Material wird wie Glasionomerzement vorrangig als Ersatz für Amalgam in der Kinderzahnheilkunde eingesetzt. Des Weiteren wird es für Füllungen im Zahnhalsbereich sowie provisorische Füllungen verwendet.

Kunststoffinlay

Zwar verbinden Kunststoffinlays Funktion und Ästhetik mit einem günstigen Preis, aufgrund des weichen Kunststoffmaterials sind sie aber in Festigkeit und Langlebigkeit den reinen Keramikmassen deutlich unterlegen. Damit eignen sie sich nicht als dauerhafte Füllungen und dienen nur als zeitlich befristete Alternative.

Auswahl der passenden Füllung

Ganz gleich, ob Füllung oder Inlay, Keramik oder Gold: Mit jeder Lösung wird Ihr Zahn vor weiteren Schäden geschützt und kann seine Aufgabe wieder über viele Jahre erfüllen. Welche Füllung für welchen Defekt die beste Alternative darstellt, lässt sich nur nach eingehender Diagnose und Rücksprache mit dem behandelnden Zahnarzt klären.
Wir beraten Sie gerne, welche Alternativen es für Ihren jeweiligen Zahn gibt und klären Sie vorab ausführlich über die Zusatzkosten auf. Gemeinsam entscheiden wir dann über die individuell, passende und von Ihnen gewünschte Versorgung des Zahnes!

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